DA-Jahreskongress vom 24. – 25. Oktober 2019 in Ulm

Über 230 Verbandsmitglieder trafen sich in Ulm an der Donau

Information zu allen Fachthemen und den Gremien des DA im Rahmen der Mitgliederversammlung – Externe Vorträge zu den Themen Denkanstöße zu Megatrends und zur Entscheidungsfindung mit Kopf oder Bauch

In einer der mächtigsten Handelsmetropolen im Herzen Europas in Ulm, veranstaltete der Deutsche Abbruchverband e. V. (DA) vom 24. bis 25. Oktober 2019 seinen Jahreskongress.

Eröffnungsabend

Zum Eröffnungsabend trafen sich die Verbandsmitglieder am 24. Oktober 2019 im urigen Löwensaal des auf das 15. Jahrhundert zurück gehenden Ulmer Zeughauses zum ungezwungenen Come-Together, bei dem die Neuigkeiten der Branche angeregt diskutiert wurden.

Mitgliederversammlung

Am Vormittag des 25. Oktobers informierten der Vorstand und der Geschäftsführer Andreas Pocha im Rahmen der Mitgliederversammlung im MARITIM Hotel über die Aktivitäten innerhalb der einzelnen Gremien und über die Arbeit des Vorstandes seit dem letzten Bericht in Bremen.

So wurde für den Fachausschuss (FA) Abbruchtechnik von Johannes Schlenter hervorgehoben, dass derzeit an einer Handlungsempfehlung zum Einsatz von Schutzmatten gegen Streuflug bei Abbrucharbeiten gearbeitet werde. Den FA Recycling und Entsorgung betreffend wurde laut Bericht von Michael Pfeiffer im letzten Jahr verstärkt Lobbyarbeit betrieben. Hierzu traf man sich mit Staatssekretär Pronold vom BMU, Staatssekretär Adler vom BMI, Umweltministerin Heinen-Esser sowie Herrn Loscheider vom BMWI und besprach sich zu den aktuellen Umweltthemen.

In diesem Zusammenhang wurde auch die vom DA und bvse im Januar 2019 gegründete „Qualitätssicherung Sekundärbaustoffe GmbH“, kurz QUBA GmbH, vorgestellt. Ziel der QUBA ist insbesondere die Schaffung eines bundeseinheitlichen Qualitätssiegels für mineralische Sekundärbaustoffe. Dabei soll eine hohe Qualität von Sekundärbaustoffen sichergestellt und die Akzeptanz dieser erhöht werden.

Im FA Sprengtechnik hat man sich zum Großteil mit der am 27. und 28. Juni 2019 durchgeführten „Abbruch explosiv – Fachtagung zu Bauwerkssprengungen“ befasst, führte Kai Wist aus. Diese sei mit über 100 Teilnehmern in ihrer Erstauflage ein großer Erfolg gewesen, sodass dieses Event nun im Turnus von zwei Jahren als fester Bestandteil in den DA-Veranstaltungskalender mitaufgenommen werde. Die Arbeiten im FA Schadstoffe werden weiterhin zum Großteil vom „Dauerbrenner“ Asbest bestimmt. Hier wurde eine Übersicht der Gremien gegeben, in denen der DA mitarbeitet, sowie Leitlinien und Richtlinien vorgestellt, die unter Mitwirkung des DA in Erarbeitung sind bzw. bereits veröffentlicht wurden.

Der auf dem letzten Jahreskongress in Bremen neu gegründete FA Aus- und Weiterbildung hat sich seitdem seine Arbeitsschwerpunkte, z.B. die Entwicklung eines eigenen Vorarbeiter-Lehrgangs und die Erhöhung der Attraktivität der Branche zur Personalgewinnung, selbst gesetzt, informierte Thomas Lück. Auch der Sozialpolitische Ausschuss kam wieder vermehrt zusammen. Im Juniorenkreis, in dem die Mitwirkenden nicht älter als 40 Jahre sein dürfen, laufen darüber hinaus aktuell Überlegungen zu einem Imagefilm über die Abbruchbranche.

Die DA Service GmbH habe ihr Seminarprogramm in 2019 bereits deutlich erweitern können, berichtete Viola Ridderbusch, die Geschäftsführerin. Hinzu gekommen wären u.a. als ZUMBau zertifizierte Prüfungsstätte Lehrgänge zum Geprüften Abbruchbagger- wie zum Geprüften Longfrontbaggerfahrer. Auch das erstmalig durchgeführte Arbeitsrechtsseminar wäre auf großes Interesse gestoßen. Für 2020 wären wiederum weitere ganz neue Themen zusätzlich zu den schon fest etablierten Seminaren, gerade in der Gesamtjahresplanung, die bis Dezember stehen werde.

Johann Ettengruber in seiner Eigenschaft als Vorstandsvorsitzender sprach am Ende der Mitgliederversammlung sowohl seinen Vorstandskollegen, allen Mitgliedern, die sich in Gremien engagierten, den beiden Geschäftsführern wie auch allen Mitarbeitern der Geschäftsstelle seinen herzlichen Dank für ihre Arbeit aus. Nur durch dieses Zusammenwirken aller Beteiligten könne der Verband so erfreulich jedes Jahr wachsen und an Schlagkraft gewinnen.

Fachvorträge des Jahreskongresses

Im Vortragsteil des Jahreskongresses sprach Dr. Volker Busch ausgesprochen unterhaltsam über das Thema „Kopf oder Bauch – Richtig entscheiden in Zeiten von Big Data“. Er veranschaulichte anhand einiger Beispiele, die seine Zuschauer sehr zum Schmunzeln anregten, warum künstliche Intelligenz die menschliche Intelligenz nicht übertrumpfen könne und wie der Bauch den Kopf in seiner Entscheidungsfindung unterstütze. Er zeigte Möglichkeiten und Grenzen des Verstandes bei der Entscheidungsfindung im Arbeitsprozess auf, erklärte was Intuition ist und was dabei im Kopf passiere.

Der zweite Referent Dr. Eike Wenzel behandelte in seinem Vortrag das Thema „Digitalisierung: Wie das Mensch-Maschine-Verhältnis der Zukunft aussieht“ und erläuterte, wie Megatrends und die Digitalisierung sowie künstliche Intelligenz lang- und mittelfristig Märkte, Lebensweisen, Wertschöpfungsmodelle und auch Arbeitsplätze in der Zukunft auf den Kopf stellen werden. Seiner Meinung stehen wir am Beginn einer Ära ungekannter Produktivität und industrieller Effizienz. Dadurch werden sich die wirtschaftlichen Gleichgewichte deutlich verändern, so dass das Tun der Menschen im Prozess der Digitalisierung neu eingeschätzt werden müsse.

Rahmenprogramm

Während des laufenden Jahreskongresses nahmen die Begleitpersonen an einer humorvollen, kurzweiligen Altstadt- und Münsterführung teil. Sie erfuhren dabei Interessantes zur Geschichte und Gegenwart der Zweilandstadt, besichtigen das Ulmer Münster, das Schwörhaus, das historische Rathaus, den Weinhof, die Stadtmauer, sowie das bildschöne Fischer- und Gerberviertel und die Neue Mitte. Da das Wetter unerwartet für Ende Oktober angenehm warm und sonnig war, genossen alle Beteiligten diesen Ausflug.

Kongressabend zwischen Chrom und Blech zum guten Schluss

Zum Kongressausklang fanden sich alle Mitglieder in der Oldtimerfabrik ein und verbrachten dort einen geselligen Abend umrahmt von nostalgischen Automobilen. Auch der „Schneider von Ulm“ kam persönlich vorbei und berichtete ausgesprochen amüsant und kurzweilig für alle Mitglieder von seinem bewegten Leben. So wurde bis spät in die Nacht gefeiert, sei es auf der Tanzfläche oder bei angeregten Gesprächen über die Abbruchbranche.

Der Vorstandsvorsitzende, Johann Ettengruber zeigte sich sehr erfreut über die ausgesprochen erfolgreiche Veranstaltung und das Feedback vieler Mitglieder bestätigte ihn.

Der DA-Jahreskongress 2020 wird vom 10. bis 11. September 2020 in Prag stattfinden!