Kreislaufwirtschaft Bau stellt 12. Monitoring – Bericht zu mineralischen Bauabfällen vor – Bauschutt oft zu wertvoll für die Deponie

Die große Mehrzahl der mineralischen Stoffe, die bei Abbrucharbeiten anfallen sind für eine Deponierung viel zu schade. Vielmehr können sie zu neuen qualitäts- und gütegeprüften Rohstoffen wiederaufbereitet werden, die in vielen wichtigen Anwendungen zum Einsatz kommen. Das zeigt nicht zuletzt der heute vorgestellte Monitoring-Bericht „Mineralische Bauabfälle“ der Initiative Kreislaufwirtschaft Bau, bei der auch der Deutsche Abbruchverband vertreten ist.  

Im virtuellen Rahmen nahm heute Anne Katrin Bohle, Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern, Bau und Heimat (BMI), die zwölfte Auflage des Monitoring-Berichts „Mineralische Bauabfälle“ von der Initiative Kreislaufwirtschaft Bau entgegen. Die realen Zahlen, die der Verbund der deutschen Baustoffindustrie, der Bauwirtschaft und der Abbruch- sowie Entsorgungswirtschaft, für das Jahr 2018 dabei präsentieren konnten, dürften auch rein physisch sehr beeindruckend sein: So konnten in dem Zeitraum etwa 90 Prozent der knapp 219 Millionen Tonnen mineralischer Bauabfälle einer Verwertung zugeführt werden. Sogar jenseits der 90 Prozent liegt die Verwertungsquote bei der für den Abbruch bedeutendsten Fraktion „Bauschutt“. Im Vergleich auf einem sehr hohen Niveau ist dabei der direkte Recyclinganteil. Von den 59,8 Millionen Tonnen Bauschutt konnten 46,6 Millionen Tonnen zu RC-Material aufbereitet werden, das entspricht einer Quote von rund 78 Prozent. Diese Zahlen sind seit dem ersten Monitoring-Bericht vor 24 Jahren relativ stabil geblieben.

Wichtige Rolle für Abbruchbranche

 Als Lieferanten des Rohstoffs nehmen Abbruchunternehmen bei der Gewinnung eine Schlüsselfunktion ein. Viele Unternehmen bereiten diese Materialien auch direkt lokal vor Ort auf und setzen oftmals die so gewonnenen RC-Baustoffe im Rahmen von Neubaumaßnahmen anstelle von Naturmaterialien wieder ein, substituieren damit Primärbaustoffe und vermeiden Transportwege. „Mit dem selektiven Rückbau und der konsequenten Getrennthaltung von Bau-und Abbruchabfällen werden die richtigen Weichen für die Herstellungsqualität gesicherter Sekundärbaustoffe gestellt. Durch einen Produktstatus für Sekundärrohstoffe würden zudem die Absatzmärkte unterstützt“, so DA-Geschäftsführer Andreas Pocha.

Abfall? Nein, Produkt!

Neben dem Einsatz direkt im Hochbau, beispielsweise als Recyclingbeton, findet der wiedergewonnene Rohstoff aktuell im Erd- und Tiefbau, im Garten- und Landschaftsbau und vor allem im Straßenbau seine Verwendung. Um diese Kreislaufführung weiter zu forcieren, müssten RC-Baustoffe den Naturstoffen gleichgestellt werden. Dies sei nur möglich, wenn das Stigma des Abfalls entfiele und RC-Baustoffe auch zukünftig Produktstatus erlangen könnten, so wie das bereits in verschiedenen Bundesländern gängige Praxis sei, erläuterte Pocha.

Oft zu wertvoll für die Deponie

Auch wenn ein sehr geringer Anteil des anfallenden Bauschutts auf Deponien verwertet wird oder entsorgt werden muss, können die allermeisten Materialien also aufbereitet werden und Naturstoffe als qualitäts- und gütegeprüfte Produkte in vielen wichtigen Anwendungen ersetzen. Sie sind mithin deutlich zu wertvoll, um als Abfall auf einer Deponie zu landen.

Zu finden ist der gesamte Monitoring-Bericht online unter: https://kreislaufwirtschaft-bau.de/

 

Download PDF PM_Kreislaufwirtschaft Bau_09.03.2021

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